#EinfachHin 10: Die Kräutersammlung — endlich einmal nicht nachdenken

Herbarium ist eine Ausstellung zum Mitmachen. Herbarium bedeutet Kräutersammlung. Unsere polnischen Kolleg:innen haben getrocknete Kräuter und andere Duftstoffe gesammelt.
Uschi Baetz führt vorab drei sehbehinderte und blinde Menschen mit ihren Begleitungen durch die Halle in der Alten Feuerwache. Der Raum ist hell beleuchtet. Man sieht viele Geräte.
Wir ertasten Schwammkürbisse. Mit den kleinen Stücken wäscht man sich den Rücken. Die Originale sehen aus wie große weiche Bohnen. Sie haben eine Oberfläche wie Baumrinden. Das Besondere: Sie duften unterschiedlich.
Auch gibt es duftende Häuser von Weinschnecken. Doch ich Ahnungsloser dachte, es wären Muscheln!
Nach einer Pause geht es los. Die Halle ist dunkel. Eine Meditation mit Musik und Lichtspielen belebt den Raum: Bewege dich nach Gefühl, Nase und Gehör durch den Raum. Einmal schnüffle ich an den Metallplatten an der Wand und erschrecke: Ich höre die Schneckenhäuser knacksen. Sie haben meinen Fehltritt aber überlebt.
In der Mitte stehen Holzwagen mit getrocknetem Waldboden aus Erde, Schilf und Moos, verziert mit duftenden Steinen. Eine Nebelmaschine und Ventilatoren verteilen Düfte und bringen Metallfolien in Bewegung. Das sieht etwas wie Feuer aus.
Tatsächlich, es ist ein bisschen wie im Wald.

Viele Künstler:innen wünschen sich, dass wir einfach nur da sind und beobachten. Sie machen aber Chaos in meinem Kopf. Hier fühle ich einfach die zarte leise Weisheit: Sei wie Unkraut, kämpfe ohne Waffen!

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